INVESTITIONSBEGRÜNDUNG
Marktübersicht: Aschenputtel und die am wenigstens geschätzten Aktiva Bulgariens
Der bulgarische landwirtschaftliche Boden werden als die am wenigstens geschätzten Aktiva in der Nationalklassifikation beschrieben. Kann diese Behauptung richtig sein?
Der landwirtschaftliche Boden in Bulgarien ist heutzutage 11 – 12 Mal billiger als der Durchschnittswert der landwirtschaftlichen Flächen in den alten EU-Mitgliedsländern und 2 bis 5 Mal billiger als der Boden in vier neuen Mitgliedsländern aus Mittel- und Osteuropa.
Die landwirtschaftlich bearbeiteten Flächen in Bulgarien sind 38 Millionen dka (3.08 Mill. Hektar), und der Preis eines Dekars ist 110 Euro. Also der Gesamtwert des landwirtschaftlichen Bodens in Bulgarien beträgt 4,18 Milliarden Euro. Bei solchen Preisen der bearbeiteten Flächen kann die Marktkapitalisation des ganzen Territoriums 12,2 Milliarden Euro erreichen, was der Hälfte der theoretischen Marktkapitalisation von Luxemburg entspricht, dessen Territorium ca. 2% des bulgarischen Territoriums bildet.
Trotz der bedeutenden kurzfristigen Unterschätzung kann diese Tatsache nicht für ausreichende Voraussetzung zur Einleitung einer Veränderung der Bodenpreise gehalten werden. Die erwartete baldige Erhöhung der Preise von bearbeiteten Flächen und das allmähliche Erreichen der durchschnittlichen europäischen Preisniveaus werden durch einige Faktoren beeinflusst, die mit dem EU-Eintritt Bulgariens und der allgemeinen Entwicklung der internationalen Märkte für landwirtschaftliche Produktion verbunden sind, die auf den wirtschaftlichen Wachstum in Indien und in China, die erhöhten Energiepreise und die wirtschaftlichen Folgen der globalen Erwärmung zurückzuführen ist. Diese Faktoren werden den landwirtschaftlichen Bereich stark beeinflussen und zur Erhöhung seiner Effizienz und Erträge beitragen werden.
Die Europäische Union wird die Entwicklung der Landwirtschaft in Bulgarien direkt unterstützen auf folgender Wiese:
- Sicherung des Zugangs zu einem stark von der äußeren Konkurrenz geschützten Markt für landwirtschaftliche Produktion – Festung Europa (Fortress Europe);
- Bedeutende Subventionen in der Form von Direktfonds der Europäischen Union, sowie zusätzliche direkte nationale Finanzierung – insgesamt für das Jahr 2007: 450 Mill. Euro oder ca. 10 Euro pro, was 10% des jetzigen Bodenpreises ausmacht;
- Zusätzliche Unterstützung der landwirtschaftlichen Produzenten unter minimaler Einmischung in den Preisen der wichtigsten landwirtschaftlichen Produkte und effektive Festlegung einer Mindestgrenze der Preise der gelieferten Produktion;
- Bessere Konkurrenzfähigkeit auf den internationalen Märkten durch zusätzliche Exportsubventionen;
- Steuerermäßigungen und Förderung der Produktion von Bio-Kraftstoffen und der Installation von Windkraftwerken;
- Präferentielle Bedingungen für die Finanzierung, Vermietung und Hypotheken von Aktiva;
- Anziehung ausländischen Kapitals und Know-how.
Die globalen Faktoren, die die Entwicklung des Agrargeschäftes als ganzes beeinflussen, können in den folgenden Punkten zusammengefasst werden:
- Klare, langfristige und ständige Erhöhung der Preise der landwirtschaftlichen Produkte, beeinflusst durch:
- die stärkere Nachfrage aus Indien und China, wo der bessere Lebensstandard zum größeren Verbrauch von Fleisch und Getreideprodukten führt;
- den Rückgang der globalen Getreidereserven
- die wachsende Nachfrage für Bio-Kraftstoffe (Ethanol, Bio-Diesel u.a.)
- Verlust der vorhandenen Flächen durch die Erhöhung der Weltbevölkerung und die weiter gehende Urbanisierung, die zu einem dramatischen Rückgang der landwirtschaftlich genutzten Flächen pro Kopf führen;
- Die globale Erwärmung, die die Ernte reduziert und gleichzeitig die Entwicklung neuer Industrien zur Herstellung von Alternativenergie fördert (Windkraftwerke, Bio-Kraftstoffe, Sonnenenergie), die wiederum die bearbeiteten Flächen benutzen und ihre Preise erhöhen;
Der niedrige Preis der Arbeitskraft in Bulgarien und die großen Subventionen werden zu einer dramatischen Erhöhung der Ertröge in der Landwirtschaft führen. In ihrem vollen Umfang wird die europäische Direktfinanzierung ausreichen, alle Betriebskosten für Kulturen wie Weizen und Mais zu decken.
Die Erträge der landwirtschaftlichen Kulturen in Bulgarien pro Hektar sind viel niedriger als ihr Niveau in der Europäischen Union. Das ist auf den langjährigen Mangel an Investitionen in diesem Bereich sowie auf die ungenügenden Know-how, Technologien und Ausrüstung, de fehlenden Zugang zu den stabilen europäischen Märkten und auf die niedrigen Preise der landwirtschaftlichen Produkte auf den internationalen Märkten zurückzuführen. Viele von diesen Faktoren verändern sich jetzt zugunsten der Landwirtschaft.
Trotz der relativ niedrigen Erträge pro Hektar sind die Einkünfte von Agrargeschäft pro Flächeneinheit um ca. 50% höher dank der Marktpreise der landwirtschaftlichen Flächen, die 5-8% dieser in Westeuropa bilden. Die Berechnungen setzen auch die gleiche Höhe der Betriebskosten in Bulgarien voraus, die zu einer unwesentlichen Darstellung der Differenz in den Einkünften (Differential). In den Berechnungen sind die europäischen Subventionen nicht mitkalkuliert, die die Rentabilität noch mehr erhöhen können (für Bulgarien – um 10%)
Die landwirtschaftlichen Produkte: Außerordentlich billig!
Die künftigen Einkünfte werden zusätzlich auch durch die baldige schnelle Erhöhung der Maispreise auf den internationalen Märkten in den letzten 4 Monaten, die auf die schwache Ernte und die Reduzierung der Lagerbestände zurückzuführen ist. Die Preise der landwirtschaftlichen Produkte werden auch weiter die Finanzeinkünfte aus dem Agrargeschäft bestimmen sowohl hinsichtlich der landwirtschaftlichen Bodenflächen in Bulgarien als auch in der ganzen Welt. Deshalb sollten wir uns die Frage stellen, ob eine Möglichkeit für die zusätzliche Erhöhung der Preise von landwirtschaftlichen Produkten besteht. Zum Beispiel – beim Mais.
Nominal ausgedruckt zeigt der Maispreis nicht nur keine Erhöhung, sondern hat einen wesentlichen Teil seines Wertes verloren. Die Verluste beim Mais in US-Dollar bilden 35% seines Wertes, während der Preisverlust in DM noch dramatischer ist – ca. 65 % des höchsten Niveaus aus dem Jahr 1983. Der starke Rückgang der Nominalpreise in den letzten mehr als 30 Jahren ist noch erschreckender im Vergleich zur 10-fachen Erhöhung des Erdölpreises im gleichen Zeitabschnitt.
Die Berücksichtigung der Inflation bei der Bestimmung des Maispreises ist noch beunruhigender. Normalerweise ist es sehr schwierig, irgendwelche Art von Aktiva zu nennen (ausgenommen ist der fixe Einkommen aus Obligationen), die einen Rückgang in Geldausdruck während der Inflationsperiode der 70-er Jahre des vorigen Jahrhunderts verzeichnen. Der Mais verliert 50% des realen Kaufpreises in diesem Jahrzehnt und diese Tendenz bleibt, bis er seine niedrigsten Niveaus erreicht. Bis 2006 hat der Mais ca. 80% seines Wertes verloren..
Getreidelagerbestände weltweit: Welche Reserven sind vorhanden?
Trotz der relativ niedrigen Preise der Getreidekulturen sind die Weltreserven nicht nur nicht gestiegen, sondern sind auf die kritischen Mengen zurückgegangen. Noch beunruhigender ist dieser Rückgang unter der Berücksichtigung des weltweit steigenden Konsums. So ist der Deckungskoeffizient der weltweiten Getreidereserven im Vergleich zum globalen Konsum zu den niedrigsten Niveaus für die letzten mehr als 45 Jahren, also auf 58 Tage Konsum. Zuletzt wurden so niedrige Deckungskoeffizienten wurden in den 70-er Jahren des vorigen Jahrhunderts berechnet, wobei man später eine mehrfache Erhöhung der Preise der landwirtschaftlichen Produkte auf den internationalen Börsen beobachten konnte.

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